Ein Mahnmal für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft Der Arbeitskreis Kultur und der Förderverein Mahnmal eV. haben ein die Bevölkerung herausforderndes Projekt initiiert. Anliegen war und ist es, der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft in besonderer Weise durch ein Mahnmal in der Stadt Billerbeck zu gedenken. Unter dieser Prämisse schien es dem Arbeitskreis sinnvoll und konsequent, das Ehrenmal mitten im Herzen von Billerbeck, das der Gefallenen des 1 Weltkrieges aus dieser Stadt gedenkt, als Ort und Kristallisationspunkt aufzunehmen. Dieses Ehrenmal wurde vom Bildhauer Bernd Meyer 1925/1926 geschaffen. Im Innern dieser als Kapelle konzipierten Anlage wird 220 Gefallenen des 1. Weltkrieges gedacht. Weltkriege und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Dieser, schon durch die Feier am Totensonntag vollzogenen Bedeutungserweiterung, sollte nach Vorstellung des Arbeitskreises auch das Erscheinungsbild des Denkmales entsprechen. Dazu schien als Einstieg in eine offene und vorbehaltlose Diskussion ein künstlerischer Wettbewerb geeignet zu sein, der die Bedeutungserweiterung, Umwidmung, Umgestaltung des bestehenden Denkmales zum Thema hatte. Das Ergebnis sollte der Bürgerschaft zur Diskussion und zur eventuellen Umsetzung angeboten werden. Die Resonanz aus dem In- und Ausland zeigten das große Interesse an diesem Thema. Die Spannweite der vorgelegten Entwürfe reichte von der Sprengung des Ehrenmales, über Verfremdungen, skulpturale oder abstrakte Ergänzungen, bauliche oder optische Freilegungen des unzugänglichen Kellers im Ehrenmal, bis hin zu kinetischen, akustischen und optischen Arbeiten. In Betracht gezogen wurde jedoch eine Arbeit, die sich in ganz anderer Weise der Aufgabe nähert. Die beiden Künstler Wolfgang Winter und Berthold Hörbelt stellen ihre Intention eines Denk-oder Mahnmales unter den Begriff “Anteilnahme am Schicksal Anderer“. Im Dezember 2000 stimmt der Rat der Stadt Billerbeck der Umsetzung des Kunstwerkes zu. Damit fällt dem “Förderverein Mahnmal e.V“, die Aufgabe zu, für die weitere Umsetzung und das Fortbestehen dieser Form des Mahnens und Gedenkens zu sorgen. Die Zukunft wird zeigen, was den Bürgerinnen und Bürgern diese ungewöhnliche und anspruchsvolle Form des Gedenken an Einsatz und ständigem Bemühen wert ist.